Sieben auf einen Blick

Erich Ch. Wittmann & Gerhard N. Müller

Lernspiele zur Entwicklung des rechnenden Zählens

Diese Lernspiele fördern das für das „denkende Rechnen“ entscheidend wichtige „strukturierte Zählen. Darunter wird die Fähigkeit verstanden, kleine Mengen in Teilmengen zu zerlegen, deren Anzahl man auf einen Blick erfassen kann, und die Anzahl der Elemente der Gesamtmenge aus den Teilzahlen durch Addition zu ermitteln. Da man bei dieser Form der Anzahlbestimmung bereits rechnen muss, ist es sinnvoll „von rechnendem Zählen“ zu sprechen.

Im Zahlenbuch-Frühförderprogramm werden die Kinder in das „rechnende Zählen“ u. A. mit den Tierkarten eingeführt. Das sind 24 Spielkarten, die einfache Zerlegungen der Zahlen von 1 bis 6 in kleinere Zahlen durch die unterschiedliche Anordnung von Insekten verkörpern. Für jede Insektenart (Ameisen, Bienen, Käfer und Schmetterlinge) gibt es 6 Karten, auf denen 1 bis 6 Insekten in unterschiedlicher Strukturierung abgebildet sind. Für die 6 zeigen die Karten mit den Bienen und den Käfern die Zerlegung 3 + 3, die Karte mit den 6 Ameisen zeigt die Zerlegung 4 + 2, und die Karte mit 6 Schmetterlingen die Zerlegung 3 + 2 + 1. Das Material „Sieben auf einen Blick“ bildet die direkte Fortsetzung. Zusätzlich zu den 24 Karten mit den Anzahlen 1 bis 6 gibt es Ameisen-, Bienen-, Käfer- und Schmetterlingskarten, auf denen die Anzahlen 7, 8, 9 und 10 analog in unterschiedlicher Strukturierung dargestellt sind.

Mit diesem erweiterten Satz von 40 Tierkarten werden die gleichen Lernspiele nach den gleichen Regeln gespielt wie mit dem kleinen Kartensatz in der Frühförderung. Bei den Spielen werden die Kinder immer wieder aufgefordert, Anzahlen "rechnend" zu bestimmen. Dadurch werden sie angehalten sich bestimmte Zerlegungen fest einzuprägen und mit bestimmten Anzahlen zu verknüpfen.

Beispiel: Lernspiel „Gleiche Anzahlen ablegen“

Die Karten werden gemischt und möglichst gleichmäßig auf eine kleine Anzahl von Kindern verteilt. Ein Kind beginnt und legt eine seiner Karten in die Mitte. Die Kinder müssen dann reihum jeweils eine Karte mit der gleichen Anzahl dazu legen bzw. aussetzen, wenn sie keine passende Karte haben. Jedes vollständige Quartett wird beiseite gelegt.

Der Förderansatz wird ausführlicher dargestellt in Wittmann, E.Ch.: Vom Zählen über das „rechnende Zählen“ zum „denkenden Rechnen“ – mathematisch fundiert. Grundschulzeitschrift 248/249 (2011), 52 - 55