Fördern und Diagnose mit dem Blitzrechenkurs

Handreichung für die Praxis
Erich Ch. Wittmann & Gerhard N. Müller

Der Blitzrechenkurs besteht aus je 10 Übungen für den Zwanziger-, Hunderter-, Tausender- und Millionraum, die innerhalb jedes Raums und quer über die Räume systematisch aufeinander aufbauen. Wegen dieses Aufbaus ist der Blitzrechenkurs ein natürlicher Leitfaden für Fördern und Diagnose: Jede Übung verweist auf Übungen, die ihr vorangehen, und Übungen, die ihr nachfolgen.
Wenn also ein Kind auch einfache Aufgaben einer Übung nicht beherrscht, wird man vom Leitfaden auf eine vorhergehende analoge Übung gelenkt, die als Stütze dient. Wenn eine Übung schon ganz gut beherrscht wird, kann man in die Zone der nächsten Entwicklung vorstoßen, d.h. versuchsweise Aufgaben aus einer nachfolgenden analogen Übung stellen.
Jede der 40 Übungen wird im Buch so ausführlich besprochen, dass auch fachfremde Lehrerinnen und Lehrer gut damit umgehen können.
Dem Buch ist als Kopiervorlage ein Protokollbogen beigefügt, mit dem man die Fortschritte eines Kindes festhalten und dokumentieren kann.
Die Handreichung enthält ein Paket mit allen für die Arbeit mit Kindern erforderlichen Materialien.
Für den theoretischen Hintergrund sei verwiesen auf den Artikel Erich Ch. Wittmann, Das systemische Konzept zur Förderung „rechenschwacher“ Kinder. In: Schäfer, H. & Rittmeyer, Ch. (Hg,), Handbuch Inklusive Diagnostik. Weinheim: Beltz 2015, 199 - 213
 

Stimmen aus der Praxis

Saskia Gönnheimer, Förderschullehrerin an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen:

In meinen 18 Jahren Unterrichtstätigkeit konnte ich immer wieder erfahren, dass das Konzept von Mathe 2000 Schüler/innen mit besonderem Förderbedarf zu einer besseren Entwicklung ihrer mathematischen Kompetenzen verhilft. Die einfach gehaltenen und klar strukturierten Arbeitsmittel bergen „in sich“ die mathematischen Strukturen und Gesetzmäßigkeiten. Der Zahlenraum kann damit folgerichtig und logisch aufgebaut werden. Der Blitzrechenkurs spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Handreichung ist für seine Umsetzung eine effektive Hilfe.


Jakob Küng-Hauser, Schulischer Heilpädagoge Glarus/Schweiz:

Die konsequente Durchführung der inhaltlich und strukturell sinnvoll in die Zahlenbücher eingebauten Blitzrechenübungen bietet gerade auch den schwächeren Kindern nachhaltige Hilfen für den Aufbau der grundlegenden mathematischen Strukturen.  Die nun vorliegende „Handreichung für die Praxis“ zeigt genau und praxisnah, wie mit dem Blitzrechenkurs sachgerecht diagnostiziert und erfolgreich gefördert werden kann. Ich werde die Handreichung in meiner Arbeit mit Freude nutzen und sie den Lehrpersonen meiner Fach- und Klassenteams zur Anschaffung empfehlen, damit wir beim Planen und Besprechen noch vermehrt dasselbe meinen, wenn wir vom Selben zu reden glauben.


Günther Röpert, Schulleiter einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Rimbach/Odenwald:

Das Konzept des Zahlenbuchs setzt vor allem auf die Entwicklung von Verständnis. Besonders das durch Material unterstützte gründliche Lernen der Basiskompetenzen im Blitzrechenkurs trägt dazu bei, dass unsere Kinder das zählende Rechnen nachhaltig überwinden und schneller Lernfortschritte machen. Haben unsere Schüler und Schülerinnen Verständnis gewonnen, macht ihnen (und mir!) zudem der Unterricht mehr Spaß. Diagnose und Förderung werden im Blitzrechenkurs hervorragend miteinander verbunden, wie diese Handreichung zeigt. Ich benötige darüber hinaus keine weiteren Tests oder Fördermaterialien.


Simon Sikora, Rügener Inklusionsmodell, Universität Rostock:

In der neuen Handreichung „Fördern und Diagnose mit dem Blitzrechenkurs“ werden die Fördermaterialien des Lehrgangs „Das Zahlenbuch“ systematisch miteinander verbunden. „Das Zahlenbuch“ ermöglicht einen niveauflexiblen Mathematikunterricht in heterogenen Lerngruppen durch offen gestaltete produktive Lernumgebungen mit natürlicher Differenzierung oder aktiv-entdeckendes und kommunikativ-kooperatives Lernen. Es ist für Praktiker gut handhabbar aufbereitet und entspricht voll aktuellen mathematikdidaktischen Standards bzw. definiert solche Standards! Sollten dennoch Lernrückstände auftreten, bietet „Das Zahlenbuch“ mit seinen hervorragenden Anschauungsmitteln und Strukturierungshilfen sowie Zusatzmaterialien viele Möglichkeiten für eine spezifische und systematische Förderung bei mathematischen Lernschwierigkeiten. Mit dem Konzept „Fördern und Diagnose mit dem Blitzrechenkurs“ erhalten Lehrkräfte entscheidende Impulse zur systematischen Nutzung der Zahlenbuchmaterialien als Förderkonzept bei Lernschwierigkeiten. Damit liegt eine Handreichung vor, auf deren Grundlage Lehrkräfte präventiv fördern aber auch bestehende Probleme direkt „an der Wurzel packen“ können.


Laurence Zeien, Inspektorin, Bildungsministerium Luxemburg:

Rechenschwäche wird nach meinen Erfahrungen durch die Vernachlässigung grundlegender Strukturen verursacht. Im Blitzrechenkurs des Zahlenbuchs werden genau diese Strukturen geübt. Daher muss man den Kindern dafür Raum und Zeit geben. Die neue Handreichung ist für die praktische Umsetzung eine sehr große Hilfe.

 

Inhaltsverzeichnis und Beispielseiten

Inhaltsverzeichnis
Die Übung „Kraft der Fünf“ spielt beim Rechnen im Zwanzigerraum eine Schlüsselrolle. Die Kinder lernen dabei, Zahlen in Fünfer und Einer zu zerlegen und sie aus Fünfern und Einern zusammenzusetzen. Materialien der Wahl sind das Zwanzigerfeld, Wendekarten und Rechengeld.
Für das Rechnen im Hunderter ist es wichtig, dass die Kinder, klare Vorstellungen davon haben, wie die Zahlen aus Zehnern und Einer aufgebaut sind. Zuerst mit Zehnerstreifen und Einerplättchen, später mit dem Hunderterfeld werden Zahlen dargestellt. Die Stellentafel ist eine zusätzliche Verständnishilfe.
Auf der linken Seite wird erklärt, wie bei der Übung „Ergänzen bis 1000“ vorzugehen ist. Diese Übung baut auf die Übungen „Ergänzen bis 10/20“ im Zwanzigerraum und „Ergänzen zum nächsten Zehner“ sowie „Ergänzen bis 100“ im Hunderterraum auf. Als Material wird das Tausenderfeld benutzt, das aus 10 Hunderterfeldern besteht.
Die Übung „Ergänzen bis zur Million“ baut auf die Übung „Ergänzen bis 1000“ auf. Hier wird besonders deutlich, wie die Übungen aufeinander aufbauen. Die Übung „Stufenzahlen teilen“ stützt sich ebenfalls auf frühere Übungen auf, die hier mitgeübt werden.