24. Symposium: Sachrechnen, Daten und Zufall - fachlich und sachlich fundiert

​Ziel des Symposiums am Samstag, 20. September 2014, ist eine kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen, insbesondere mit "Fermi-Aufgaben". Im Eröffnungsvortrag und sechs Workshops wird an praktischen Beispielen gezeigt, wie man mathematische Strukturen für die Erschließung echter Sachsituationen nutzen kann.

Einzelheiten über die neuen Anmeldemodalitäten finden Sie unter www.klett.de/fortbildung.
 

Programm:
 

Eröffnungsvortrag: 10:15 - 11:15 Uhr

Offene Sachaufgaben - jenseits von Fermi-Aufgaben

Prof.em.Dr.Dr.h.c. Erich Ch. Wittmann/TU Dortmund, Projekt Mathe 2000+ und Stephan Kern/Grundschule Mindener Straße Herford

Sachaufgaben, bei denen die Kinder Daten beschaffen, Fragen stellen und mathematische Modelle entwickeln müssen, werden in der Mathematikdidaktik seit mindestens 100 Jahren gefordert. Bei der Formulierung solcher Aufgaben wurde dabei immer der Bezug zur mathematischen Struktur der Inhalte gewahrt. Bei der heutigen Modellierungswelle droht nicht nur dieser Bezug verloren zu gehen, sondern auch der Realitätsbezug. Im Vortrag soll an die Winterschen Vorstellungen von Sachrechnen angeknüpft werden, insbesondere an seine Forderung nach „Vermehrung von Sachwissen“.

Offene Sachaufgaben - jenseits von Fermi-Aufgaben (pdf)

 

Workshops vormittags von 11:45 - 12:45 Uhr, nachmittags von 13:45 - 14:45 Uhr

Und immer ist die Zeit für das Zahlenbuch zu knapp …

Sabine Eller, Volksschule Neustift im Stubaital/Tirol

Wer von uns Lehrerinnen und Lehrern wünscht sich nicht mehr Mathematikstunden für die Arbeit mit dem Zahlenbuch? Bekommt man aber leider nicht! Was also tun? Themen weglassen? Bitte nicht!!! Es gibt eine bessere Alternative: Im Workshop möchte ich zeigen, wie man Themen des Zahlenbuchs „auslagern“, d.h. mit dem Unterricht anderer Fächer, insbesondere dem Sachunterricht, verbinden und damit Zeit gewinnen kann.

Und immer ist die Zeit für das Zahlenbuch zu knapp (pdf)

 

Maßstäbe – mit Mathematik die Welt ein bisschen besser verstehen

Britta Hussong, Mathematikzentrum für Schulen Bonn

Manche Sachverhalte werden erst dann deutlicher, wenn sie in maßstabsgetreuen Modellen dargestellt sind. Anhand ausgesuchter Beispiele aus der Biologie, Astronomie, Geologie und Architektur können Kinder (und Erwachsene) auf mathematischen Wegen Proportionen erfassen und Zusammenhänge besser begreifen. Im Workshop soll anhand einer skizzierten Unterrichtsreihe zum Thema Maßstäbe für die Klassenstufen 3/4 beispielhaft aufgezeigt werden, wie Sachthemen sich mit Mathematik verbinden und wie stufenweise Strategien für Maßstabsberechnungen aufgebaut werden können. Die Teilnehmer/innen werden auszugsweise eine der Unterrichtsstunden selber ‚durchlaufen‘.

Maßstäbe (pdf)

 

Sachrechnen im Kopf – Einsatz des Basiskurs Größen in den Klassen 1 bis 4

Melanie Maske-Loock/Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Hamm & Lenningskampschule Schwerte

Der Bereich „Größen und Messen“ ist einer der vier großen Inhaltsbereiche des Lehrplans, und muss daher im Unterricht besondere Beachtung finden. Wichtig ist dabei, dass die Kinder sichere Grundkenntnisse erwerben. Diesem Ziel dient die Kartei „Sachrechnen im Kopf. Basiskurs Größen“. Im Workshop werden die Einführung und der vielfältige Einsatz der Kartei in verschiedenen Klassenstufen diskutiert. Es wird dabei aufgezeigt, welche Zusammenhänge mit dem Blitzrechenkurs und dem halbschriftlichen Rechnen bestehen und wie alle drei Bereiche in kooperativen Lern- und Kommunikationsformen gemeinsam gefördert werden können.

Sachrechnen im Kopf (pdf)

 

Bau eines Wegweisers mit Entfernungen und Himmelsrichtungen

Christina Nieswandt und Till Hübscher/Olpketalschule Dortmund

In welcher Himmelsrichtung von Dortmund aus gesehen liegen markante deutsche Städte? Wie weit sind sie von Dortmund entfernt? Diese im Zahlenbuch getrennt behandelten Themen wurden im Rahmen eines Projekts zusammengeführt, das der Eigentätigkeit der Kinder breiten Raum gab. Im Workshop wird in die Thematik problemorientiert eingeführt und es wird über eine Unterrichtsreihe (3./4. Schuljahr) und die gemachten Erfahrungen mit den Kindern (3./4. Schuljahr) anhand von Unterrichts- und Fotodokumenten berichtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten im Workshop alle Informationen, die sie benötigen, um ein ähnliches Projekt zur echten Erschließung der Umwelt mit ihrer Klasse durchzuführen.

Bau eines Wegweisers (pdf)

 

In „Sachaufgaben“ zur Sache kommen - wie Eigenproduktionen und Placemat-Einsatz die Entwicklung von Modellierungskompetenzen erleichtern

Tanja Reines, Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Grundschulen Neuwied

„Sachtexten und anderen Darstellungsformen der Lebenswirklichkeit die relevanten Informationen entnehmen“, „Sachaufgaben lösen...“ - Die Entwicklung dieser Modellierungskompetenzen stellt im Schulalltag oft eine besondere Herausforderung dar, der in diesem Workshop im Hinblick auf zwei Fragestellungen praxisnah begegnet werden soll:

  1. Woher kommt die Sache in unseren anwendungsorientierten Aufgaben?
  2. Wie kommen die Kinder zu dieser Sache bzw. was hilft ihnen dabei?

Antworten darauf werden mithilfe von zwei Methodenimpulsen diskutiert und weiterentwickelt:
Eigenproduktionen lassen Aufgabenkontexte von Beginn an zur „Kindersache“ werden und ermöglichen der Lehrperson umfassende Einblicke in individuelle Lernvoraussetzungen. Anhand von Unterrichtsbeispielen aus einem 3. Schuljahr wird dies konkretisiert und aufgezeigt, wie das Zahlenbuch diese Methode aufgreift, so dass ein unmittelbarer und motivierender Übergang zu vorgegebenen sachbezogenen Aufgaben hergestellt werden kann.

In Sachaufgaben zur Sache kommen (pdf)

 

Alltagsmathematik – Mathematik im Alltag und vor der Tür … mit dem iPad

Philippe Sasdi, Pädagogische Hochschule Bern

Im Rahmen eines Praxisprojekts mit Studierenden entstanden offene Lernaufgaben für die Primarstufe in der Stadt Bern. Diese differenzierenden Lernumgebungen wurden für die Kinder auf dem iPad so aufbereitet, dass damit mediengestützt der Zugang zur Alltagsmathematik – bestenfalls – einfacher gelingt. Es werden Beispiel-Aufgaben aus dem entstandenen eBook gezeigt, über eine Durchführung einer 5. und 6.-Klasse berichtet und gleichzeitig über sinnvolle Einsatzmöglichkeiten zur Thematik diskutiert.